Co-Mediation

Vor, – und Nachteile

Wir arbeiten seit über 10 Jahren als ein Mediations-Team. In circa Zweidrittel unserer Fälle mediieren wir in Co-Mediation.
Für dieses Herangehensweise gibt es gute Gründe und selbstverständlich gibt es auch Fälle, in denen es sinnvoller sein kann, alleine zu arbeiten

Unabhängig von den nachfolgenden Vorteilen einer Co-Mediation ist sie bei folgenden Konstellationen sehr zu empfehlen

  • Paar-Mediation – wichtig ist hier, dass die Geschlechter in gleicher Anzahl vertreten sind

  • Team, oder Familienmediationen mit mehr als zwei Konfliktparteien

  • Familienmediationen mit mehreren Generationen

Hier sind die wichtigsten Vorteile einer Co-Mediation:

Vielseitige Perspektiven: Zwei Mediatoren bringen unterschiedliche Blickwinkel, Erfahrungen und Fachkenntnisse ein, was zu einer umfassenderen Analyse und Bearbeitung des Konflikts führt.

Breitere Kompetenzen: Co-Mediation ermöglicht die Kombination von unterschiedlichen Fähigkeiten und Spezialisierungen der Mediatoren, beispielsweise eine Kombination aus juristischen und psychologischen Kompetenzen.

Effektive Unterstützung der Parteien: Die Anwesenheit von zwei Mediatoren erleichtert es, sich auf verschiedene Aspekte der Mediation zu konzentrieren – während einer Mediatorin moderiert, kann die andere auf nonverbale Hinweise oder emotionale Reaktionen der Parteien achten.

Sicherheit und Neutralität: Co-Mediation kann das Gefühl von Neutralität und Ausgeglichenheit erhöhen, besonders in Fällen, in denen das Geschlecht oder die Herkunft des Mediators für die Beteiligten eine Rolle spielt.

Ein besonderer Vorteil der Co-Mediation in Trennungs- oder Scheidungsmediationen besteht darin, dass ein Team aus einer weiblichen und einem männlichen Mediator ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis darstellt. Das kann folgende Vorteile bieten:

Förderung des Gefühls der Fairness: Die Präsenz beider Geschlechter kann bei den Parteien das Vertrauen stärken, dass die Mediation ausgewogen und unparteiisch geführt wird. Das ist besonders wichtig, wenn einer der Partner befürchtet, dass seine Perspektive weniger berücksichtigt werden könnte.

Verbesserte Identifikation der Parteien: Beide Parteien haben potenziell einen Mediator, mit dem sie sich geschlechtsspezifisch identifizieren können. Das kann dazu führen, dass sich beide Parteien gleichermaßen gehört und verstanden fühlen.

Sensibilität für geschlechtsspezifische Themen: Ein gemischtes Mediatoren-Team ist oft besser in der Lage, auf geschlechtsspezifische Themen oder Sichtweisen einzugehen, die in Trennungsmediationen eine Rolle spielen können. Es hilft, stereotype Denkweisen zu vermeiden und ermöglicht eine umfassendere Diskussion.

Die Vorteile einer Mediation durch einen einzelnen Mediator:

Kosteneffizienz: Eine Mediation mit nur einem Mediator ist günstiger als eine Co-Mediation, da nur eine Person bezahlt werden muss.

Weniger Koordination erforderlich: Die Organisation und Terminfindung ist mit einem Mediator einfacher, da weniger Personen involviert sind. Das reduziert auch potenzielle Abstimmungsprobleme zwischen den Mediatoren.

Vertrautheit mit einer Person: Die Parteien müssen sich nur auf eine Person einstellen und vertrauen, was manchmal eine stärkere Bindung und Vertrauen zwischen den Parteien und dem Mediator fördern kann.

Schnellere Anpassung an die Dynamik: Ein einzelner Mediator kann flexibel auf die Entwicklungen im Verlauf der Mediation reagieren, ohne Rücksprache halten zu müssen. Dies kann den Prozess dynamischer machen.

Diese Vorteile können insbesondere bei weniger komplexen Konflikten oder in Fällen, in denen die Parteien eine klare und einfache Struktur bevorzugen, den Einsatz eines einzelnen Mediators zur idealen Wahl machen.