Die Struktur des Mediationsverfahrens gliedert sich in sechs Phasen.
Was ist den einzelnen Phasen passiert zeigt die folgende Auflistung.
Phase 1 - Die Einleitung
In der Einleitungsphase wird eine offene und vertrauensfördernde Gesprächsatmosphäre geschaffen. Der Mediator vermittelt den Beteiligten die Prinzipien der Mediation und erklärt ihnen die einzelnen Schritte und Ziele des Verfahrens sowie die Rollen und Aufgaben aller Beteiligten.
Phase 2 - Die Darstellung der Sichtweisen / Themensammlung
In der zweiten Phase stellen die Beteiligten ihre jeweilige Sichtweise des Konflikts dar. Die Aufgabe des Mediators besteht hierbei darin, jedem der Beteiligten gleichermaßen Gelegenheit zu geben, sich frei und offen zu äußern und die Punkte zu benennen, die für ihn wichtig sind und die er besprochen wissen will. Der Mediator hört aktiv zu, stellt Fragen, um sicherzustellen, dass er alles richtig verstanden hat, unterstützt die Beteiligten ggf. mit Formulierungshilfen und fasst das Gehörte für alle Beteiligten zusammen.
Phase 3 - die Konflikterhellung
Die dritte Phase dient der Klärung der jeweiligen Interessen, die hinter den vertretenen Positionen stehen und um die es den Beteiligten eigentlich geht. Der Mediator deckt also die Hintergründe des Handelns auf, derer die Beteiligten sich oftmals selbst (noch) nicht bewusst sind. Hierzu gehören auch verborgene Emotionen, Motive und bisherige Erfahrungen. Die Kommunikationsrichtung wird in dieser Phase zunehmend von dem Kontakt zwischen jeweils einem Beteiligten und dem Mediator auf den Kontakt zwischen den Beteiligten selbst verlagert.
Phase 4 - Die Lösungssuche
Mit der vierten Phase steigen die Beteiligten in die kreative Ideensuche ein. Im Wege des „Brainstorming“ sammeln und entwickeln die Beteiligten Lösungsvorschläge, die zunächst noch unbewertet bleiben. Danach werden die zuvor erarbeiteten Optionen auf Realisierbarkeit untersucht und bewertet.
Phase 5 - Die Vereinbarung
Die Mediation endet mit einer Mediationsvereinbarung zwischen den Beteiligten. In dieser werden die Lösungen zum Zwecke ihrer Umsetzung schriftlich und für die Beteiligten verbindlich fixiert.
Phase 6 - Das Nachgespräch
Nach einer vereinbarten Zeit berichten die Parteien auf einem gemeinsamen Treffen über ihre Erfahrung mit den gewählten Lösungen. Ziel dieser Phase ist es, die Umsetzbarkeit der gewählten Lösungen im Alltag zu überprüfen, und sie ggf. noch zu anzupassen.
„Man entdeckt eine neue Welt, wenn man bereit ist, für lange Zeit keine Küste zu sehen.“
André Gide